Montag, 22. Oktober 2012
(08.10.12 – 10.10.12) Wir mussten am Montag wieder mal unsere Milch-, Butter- und Joghurt-Reserven auffüllen, weswegen wir Claldy wieder einen Besuch abstatteten. Außerdem mussten wir lernen wie wir dort alleine einkauft, wenn wir zwei Wochen ohne Siegfried und Yvonne sind. Beim nachhause fahren, bemerkten wir, dass die beiden Hinterreifen sehr abgefahren waren, weshalb wir zum Mechaniker fuhren um diese zu wechseln. Siegfried meinte dann: „Seht ihr, das sind die Beschwerden eines Missionars. Man wollte eigentlich nur kurz in die Stadt fahren, um Kleinigkeiten zu erledigen, doch wenn man dann unterwegs ist passieren wieder tausend Dinge, die dann gemacht werden müssen und einem die Zeit für die richtig wichtigen Sachen rauben!“ Das ist wahr. Nach der Pause räumte Jojo, der aufgrund seiner Zehverletzung nicht draußen arbeiten konnten, die Werkstatt auf. Sven war dazu verdonnert mit Jordyn die Bewässerungsschläuche aus einer alten Zitronenplantage zu ziehen. Gerade als sie dortend(Siegfrieds Wort) hingingen begann es zu regnen und es war einfach nur ein Kampf manche Schläuche aus dem Boden zu ziehen. Sven war so überglücklich als er abends nach getaner Arbeit völlig vermatscht und nass in unsere Bude kam, Jojo endlich das Warmwasser angeschlossen hatte und er Duschen konnte.

(11.10.12) Donnerstags ging der Flug von Siegfried und Yvonne nach Chile, wo sie für die nächsten zwei Wochen eine Jüngerschaftsschule leiten. Wir sind also die nächste Zeit etwas auf uns alleine gestellt, aber Aron und seine Familie ist ja auch noch da. Jojo spritzte nachmittags Herbizide um die Bäume und begann unseren bald entstehenden Garten zu pflügen, während Ven und Jordyn wieder Pflaumenbäume beschnitten.

(12.10.12) Am Freitag ließen wir uns morgens erst mal ein bisschen mehr Zeit, denn wir konnten sie uns ja selbst einteilen. Jojo verbrachte den Morgen wiedermal damit den Traktor zu Laufen zu bringen, dessen Batterie anscheinend nicht mehr ganz energiereich war. Also überbrückte er diese mit der Batterie von Siegfrieds Auto. Doch das >Problem war nicht die Batterie allein sondern noch eine verstopfte Spritleitung die er reparierte. Sven beschnitt die restlichen Pflaumenbäume des Feldes, das er diese Woche angefangen hatte. Als er fertig war sammelten wir (Jojo und Sven) zusammen mit Elias die ganzen dort abgeschnittenen Äste mit dem Traktor und dem Anhänger ein und legten sie auf einen Haufen neben der Scheune. Ihr glaubt nicht, was man für einen Spaß mit einem Traktor in Pflaumenplantagen haben kann, besonders wenn die Bäume so niedrig sind, dass der Trecker grad so durch passt. Wir verbrachten den ganzen Spätnachmittag damit durch die Plantage zu heizen und Dumms (Siegfrieds Wort) zu machen. Jojo zeigte Elias wie man den Traktor fährt. So fuhr Elias immer langsam durch eine Reihe, wir luden die Äste auf den Anhänger und zurück fuhr Jojo immer was der Traktor konnt‘ geben, während Elias und Sven hinten auf dem Anhänger lagen. Abends wollten wir eigentlich etwas mit der Jugend vom Schülerheim unternehmen, doch leider hatten wir noch keine Handynummern von denen und als wir sie im Schülerheim nicht antrafen entschieden wir mal auf eigene Faust durch Montevideo zu ziehen. Wir fuhren am Strand entlang, machten ein Paar Bilder vom Sonnenuntergang und fanden letztendlich ein Restaurant in der Nähe vom Strand in dem die Bedienung englisch Sprach. Rückblickend ein gelungener Abend!

(13.10.12) Ein freier, aber dennoch anstrengender Tag war Samstag. Am Morgen hatten wir ein wenig Zeit für uns, bis um 13 Uhr der „Marcho Con Jesús“ („Marsch mit Jesus“) anfing. Das ist ein Marsch, bei dem sich alle von Jesus begeisterten Menschen in Montevideo am Parlament versammeln, um zusammen für Jesus zu marschieren und so ein Zeugnis zu sein. Das war echt Hammer mal so etwas mal mitzuerleben, denn dort kamen einfach alle Art Christen zusammen in allen Farben, mit Trommeln, Ukulelen, Gitarren und mit dem ganzem Herzen dabei. Die Leute tanzten, sangen und feierten für Jesus. Immer nach paar Kilometern hielt die ganze Menge an, ein Pastor bekam ein Mikro und gab eine kurze Predigt, wobei immer, wenn der Prediger etwas Wichtiges sagte, die Menge antwortete: „AMEN!“ Gegen Ende wurde uns ruhigen Deutschen das alles bisschen zu anstrengend, weshalb wir uns frühzeitig von der Menge lösten, als sie am Ende des Marsches mit einer Band Lobpreis machten, und gingen was Essen, denn Jojo hatte Hunger ;) (die anderen auch etwas :p) Anschließend gingen wir zum Schülerheim Volleyball spielen und danach luden uns die Leute von Jugend ein noch mit zu einem 15-jährigen Geburtstag mitzukommen. Wenn uruguayische Mädels 15 werden bekommen sie von den Eltern eine riesen Fete mit Ballkleid und so `nem Schnickschnack, weil das irgendwie ein ganz besonderes Alter ist.(Typisch für Südamerika) In unserem Fall war es zwar nicht so gewesen, aber die Feier war trotzdem interessant, um Leute kennenzulernen und die Eltern des Mädchens freuten sich auch, dass wir da waren, weswegen wir direkt auf alle Bilder mit drauf mussten. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen.

(14.10.12) Weil wir die ganze Woche nicht wirklich Zeit für uns hatten, nahmen wir sie uns am Sonntag, um zu telefonieren und persönliche Sachen zu erledigen. Gegen 17 Uhr sind wir, Jojo, Jordyn und Sven, dann zur Kolonie Delta, wo Erwin Kunze wohnt .Und wir die nächste Woche verbringen werden, angekommen sind wir erst um 21.30 Uhr (eigentlich nur 1 Stunde Fahrt bis zur Kolonie Delta) . Als wir ca. eine Viertelstunde gefahren waren, bemerkte Jojo, dass der Motor heiß lief und hielt an. Wir bemerkten dann bald, dass ein Stück des Keilriemens an der Seite abgerissen war und er deshalb von der Rolle gesprungen war. Da standen wir nun ohne Werkzeug, kaum Spanisch und Plan wie wir das Ding wieder draufbekommen sollten. Wir riefen also Erwin an, der Gott sei Dank einen Pastor im nächsten Ort kannte, der dann mit Werkzeug zu uns kam. Mit Ach und Krach schafften wir es dann den Keilriemen wieder zu richten, doch als wir danach versuchten das Auto zu starten, ging es wieder nicht – Batterie leer. Und warum? Weil wir mit ihr zwei Tage zuvor den Traktor angemacht hatten. Anschieben brachte nichts und zum ziehen war das Seil des Pastors zu schwach. Aber der Pastor hatte einen Bekannten, der eine Abschleppfirma hat und den er auch gleich anrief. Eigentlich hätten wir dafür, dass er herkam und uns das Auto wieder anmachte etwas bezahlen müssen, jedoch hatte Siegfried, mit dessen Auto wir ja unterwegs waren, aus unerklärlichen Gründen einmal Abschleppen frei. Gott ist groß! Der Kerl kam, machte das Auto an und wir konnten überglücklich und dankbar zu Kunzes fahren, wo wir auch ohne weitere Schwierigkeiten endlich ankamen. Wir waren froh dort zu sein und sind um 22 Uhr ins Bett gefallen.
Dios vos bendiga!
Jsoakin y Ven

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