Samstag, 29. Dezember 2012
Zwischenbericht KW 47 - 51
Nachdem wir uns einen guten Monat nicht mehr gemeldet haben, haben wir uns jetzt doch mal wieder überwunden einen Bericht zu schrieben. Im letzten Monat sind einige interessante Dinge passiert. Wir befinden uns jetzt in am Anfang der Erntezeit, was bedeutet, dass es viel Früchte zu pflücken bzw. zu "essen" gibt ;) Wir werden jetzt mal die wichtigsten Ereignisse des Monats zusammenfassen.

Seit Ende November hat bei uns die Erntezeit begonnen. Zu allererst waren die Zitronen reif, dann die Pfirsiche und zuletzt auch die Pflaumen. Das bedeutet für uns, dass es zwei bis drei Mal die Woche ans Früchtepflücken, in-Kisten-verpacken und zum-Abnehmer-bringen geht. Weil das Auto bis zur letzten Novemberwoche kaputt war, mussten wir uns jedes Mal ein Auto von Bekannten, die einen Ort weiter wohnen, ausleihen mussten. Deswegen mussten wir erst mal mit dem Bus dorthin fahren, das Auto holen, zur Farm zurück einladen, wegbringen, leere Kisten wieder bei der Farm abladen und das Auto wieder wegfahren. Es ist nur allzu verständlich wie sehr wir es schätzen, dass Siegfrieds Auto wie intakt ist und der jetzige Aufwand um ein Vielfaches verkleinert wurde.

Aber ein paar schöne Momente durften wir an zwei verschiedenen Wochenenden erleben. Bisher kannten wir von Deutschland, dass man vor Weihnachten Schuhkartons vorbereitete, um sie dann nach Afrika, Asien usw. zu verschicken. Allgemein bekannt als "Weihnachten im Schuhkarton". Dieses Jahr konnten wir das mal von der anderen Seite betrachten. Am ersten Tag, an dem ein Teil der Pakete verteilt wurde, waren wir in einer Art Frauenhaus, in dem Frauen mit ihren Kindern leben, die aus häuslicher Gewalt kommen. Es war wirklich rührend, wie sehr sich die Kinder über Kleinigkeiten wie kleine Kuscheltiere oder Plastikschmuck für Mädels und allerhand andere Dinge freuten. Dumas, ein Pastor aus Montevideo, zählte mit den Kindern von drei auf eins runter, damit alle die Pakete gleichzeitig aufmachten. Im ganzen Raum, waren nur noch freudige Seufzer zuhören. Ein wahrhaft unvergesslicher Augenblick. Den Samstag darauf, waren wir in der Gemeine bei San José, in der wir in unserem ersten Monat hier schon mal waren. Dort wiederholte sich das Ganze noch einmal und schlugen wieder an die 40 Kinderherzen höher. Dieser Weihnachtskartons sind wirklich wunderbarer Dienst ich hoffe, dass jeder mal die Möglichkeit bekommt sie nicht nur zu verpacken, sondern auch mit anzusehen wie die Kinder sie auspacken.

In der letzten Woche im November bereiteten wir die Zimmer für die Jüngerschaftsschüler, die ab Dezember drei Monate mit uns hier auf der Farm sind, vor. Nebenbei ernteten wir fleißig und kochten Pfirsichmarmelade und -saft. Seit dem 03.12. sind ist die Jüngerschaftsschule nun endlich hier. Es ist eine bunte Truppe bestehend aus fünf Jungs und vier Mädels. Für uns, die wir teilweise sehr abgeschnitten sind und wenige Kontakte zu den Einheimischen haben, ist es eine Bereicherung, dass sie jetzt hier sind. Vor allem ist es cool, dass wir bei allen ihren Veranstaltungen, wie Themenabenden, deutschen Gottesdiensten und Jüngerschaftsunterricht teilhaben dürfen, was uns sehr ermutigt.

Am Montag als sie ankamen gab es direkt schon eine mehr oder weniger lustige Sache. An diesem Tag begannen wir mit der Pflaumenernte. Sven freute sich schon endlich mal ein Paar von diesen prallen, dunkelroten und süßen Früchtchen zu essen. Siegfried meinte jedoch darauf, dass, weil es so heiß war, es nicht gut sei warme Pflaumen zu essen, weil man davon Bauchschmerzen und Durchfall bekäme. Sven und André, einer der Jüngerschaftsschüler, konnten trotzdem nicht widerstehen und aßen ein Paar. Tzja, wer nicht hören will muss fühlen. So bekamen die Jungens, wie vorausgesagt, Bauchweh und mussten wiederholte Male das Bad aufsuchen. Viel schöner jedoch war die ein paar Tage darauffolgende Pfirsichernte. Wir gingen auf ein Feld, das wir noch gar nicht geerntet hatten und siehe da, an den Bäumen hingen teilweise Pfirsiche, die so groß wie Äpfel waren und dazu noch schön rot und weich. Leider gab Siegfried die Regel an, dass wir nur Pfirsiche essen dürfen, die entweder schon angefressen oder überreif sind. Da kam schon mal Freude auf, wenn man so einen Musterpfirsich am Baum hängen sah und dann an ihm eine Stelle fand, an der sich entweder schon mal ein Papagei gelabt hatte, ein Würmchen drin hauste oder er einfach nur zu reif war. Und wie schmackhaft waren die bitteschön so frisch vom Baum!

Am Donnerstag dieser Woche kam auch Jakob, ein Russe, der mit 18 Jahren in die USA ausgewandert ist, hier an. Er ist Koch und ist zusammen mit Jordyn und Ira, eine Jüngerschaftsschülerin, für die Küche zuständig. Man kann seinen Job allein von seinem Aussehen ableiten. Glatze, ein kleines Bäuchlein und einen schönen gepflegten Schnauzer, wie ein Koch in einfach haben muss. Wir hatten in dieser Woche endlich mal wieder Plov und Jakob meinte, dass es in der nächsten Woche mal Pilimeni geben würde. Wie gut!!! Das Essen war bisher zwar nicht schlecht, aber es geht einfach nichts Gutes russisches Essen mit einer ordentlichen Ladung Zwiebel und Knoblauch, sodass man das Essen auch noch einen Tag danach schmecken kann ;)

Weil wir jetzt viel mehr Leute sind können wir einfach viel mir Dinge in Angriff nehmen und man sieht jetzt viel schneller, dass man was geschafft hat. Wir haben die Scheune ausgeräumt, die bis jetzt voll mit Schrott und Pferdemist war, haben Schläuche im Garten verlegt, haben endlich unsere Wasserpumpe repariert, wodurch es jetzt Möglich ist parallel zu duschen, ohne dass man einem anderen das Wasser klaut und viele andere kleine Dinge, die zusammen ziemlich viel sind. Es ist echt ein Segen dass wir jetzt mehr sind.

Letzten Sonntag durften wir uns als Gruppe in der Gemeinde von Arón vorstellen und ein deutsches Weihnachtslied singen. Das Problem war, dass einige die Gitarren nicht hörten und deshalb manche in der falschen Tonlage sangen und dies bis zu Ende des Lied durchzogen. Dennoch hat sich die Gemeinde über unseren Beitrag gefreut.

Wofür man beten kann ist zum einem, dass der Container - der voll mit gespendeten und nötigen Dingen sich auf dem Schiff befindet, dass er hier gut ankommt und dass alles mit dem Zoll gut geht. Zum anderen kann man für unsere Arbeit hier beten, dass es hier vorangeht und die nötigen Spenden hereinkommen, weil wir ja auch bald bauen wollen, damit hier noch mehr Menschen herkommen können und wir auch Freizeiten für Gemeinden anbieten können. Wir fühlen uns hier von Gott getragen und merken, dass es gerade dann, wenn wir in schwierigen Situationen sind er uns trägt und alles ideal führt. Es gibt immer Gründe zum Danken, weil hier einfach viel passiert. Vielen Dank für die Unterstützungen und die Gebete für uns. Wir schätzen das sehr! Wir hoffen ihr hattet eine gesegnete Weihnachtszeit und wünschen euch allen einen guten Start in das Jahr 2013!

Wir melden uns bald wieder!

Jojo und Sven

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Ist schön mal wieder was zu hören ;) Wir denken an euch !!! Gottes Segen und viel Wachsen weiterhin :))

Lukas

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