Samstag, 19. Januar 2013
Weihnachten Silvester & Co. :)
Da wir schon länger nichts mehr geschrieben haben, werden wir uns in diesem Bericht mal auf die interessantesten Erlebnisse beschränken, die sich rund um den Jahreswechsel begeben haben. Übrigens war auch in Uruguay nicht die leiseste Spur von einem Weltuntergang zu spüren, obwohl wir die Mayas gar nicht so weit von uns entfernt gelebt haben. Die letzten großen Ereignisse die in 2012 erlebten, waren Weihnachten und Silvester.

Weihnachten mal in einem anderen Umfeld zu erleben ist gewöhnungsbedürftig. Zum einen fehlte uns der Schnee und das ganze Drumherum. Zum Glück blieben wir von dem wohlbekannten "Weihnachtsstress" verschont. Den Morgen verbrachten wir mit arbeiten. Gegen Mittag wurde es dann 35 Grad was die Weihnachtsstimmung nicht grad unterstützte; es kühlte den ganzen Tag auch nicht mehr, auch nachts nicht. Aber dafür konnten wir restlichen Tag genießen. Der 24 (Heiligabend) ist in Uruguay ein Familientag. In Gottesdienst geht niemand, da nicht alle Menschen in Uruguay ein Auto besitzen fahren fast alle Bus und diese fahren an Weihnachten nicht. Somit haben wir bei uns auf der Farm Weihnachten gefeiert zusammen mit Siegfried und Yvonne, Áron und seiner Familie, seinen Eltern und einer Schwester und unsere ganze Truppe (Jojo, Sven, Jordyn ,Jacob und Jüngerschaftsschüler). Als endlich alle Vorbereitungen getan waren, der Tisch gedeckt und das Essen fertig war konnten wir pünktlich um acht uruguayische Zeitrechnung, also zehn Uhr abends, anfangen. Árons Stiefvater bereitete das Asado und es war einfach nur schmackhaft. Nur Brot und Fleisch; mehr brauchten zumindest die Jungs nicht. Eigentlich hatten wir noch ein Programm vorbereitet, indem jeder von uns eine Person, die mit der Weihnachtsgeschichte zu tun hat, vorstellt. Weil wir aber so pünktlich anfingen, begaben sich alle um Punkt zwölf nach draußen um das Feuerwerk zu begutachten, welches es immer an Weihnachten und Silvester um zwölf gibt. Anschließend gingen wir nochmals rein um Kuchen zn essen und unsere Geschenke auszupacken. Wir hatten untereinander gewichtelt und der ein oder andere konnte sich über ein mehr oder weniger nützliches Geschenk freuen. Von Bleistiften über Handcreme bis hin zu einem selbstgebauten Vogelhäuschen war alles dabei. Am 25. hatten wir frei und am 26. gings wieder ans malochen. Während wir am 26. dann arbeiteten schwärmte Sven davon wie gerne er jetzt mit seiner Verwandtschaft in angenehmer kälte gefeiert hätte anstatt in der erdrückenden Hitze im Garten zu ackern. Trotzdem war dieses Weihachten ein Erlebnis wert.

An Silvester war es wieder so heiß. Die Hitze war für so einen Feiertag dermaßen unerträglich, dass wir mit den Jungs beschlossen eine große Regenwassertonne zu nehmen, sie voll mit kaltem Brunnenwasser zu füllen und uns nach getaner Arbeit zu viert dort rein zwängten. Diese Erfrischung war es uns wert. In der Nacht auf den 31. waren Bekannte von Siegfried aus Argentinien angekommen, die er aus seiner Zeit bei OM kannte. Ein Ehepaar mit vier Kindern von 16 bis ca. 28 plus eine Schwiegertochter und deren zwei Geschwister. Sie waren gerade auf der Durchreise um im Osten von Uruguay Urlaub zu machen und haben spontan beschlossen Silvester mit uns zu feiern. Außerdem holte Jojo morgens noch Luana in Montevideo ab - eine Mitarbeiterin in der Kresche von TAN in Imbituva (Brasilien) -, die ihren Urlaub dafür hingab, um sich die Arbeit hier in Uruguay anzusehen und die Jüngerschaftsschüler zu besuchen. In ihrer Zeit in Brasilien hatte die Jüngerschaftsschule unter anderem auch in der Kresche mitgearbeitet. So waren wir also noch eine buntere Truppe als sonst. Nach dem Essen spielten wir mit den Jungs eine Runde Fußball. Weil es aufgrund ein wenig Regens sehr schwül war, konnten wir es kaum erwarten nach dem Kicken nochmal in die Tonne zu springen. Am Abend gab es multikulturelle Pizzen von jeder an diesem Abend vorhandenen Nationalität. Es gab sogar Pizza mit Pfirsichen. Vor dem Essen wurde dann nochmal in allen sieben Sprachen, die vertreten waren, gebetet. Beim Essen hatten wir eine gute Gemeinschaft und im Anschluss sangen wir noch ein Paar Lieder. Wir in Englisch und Deutsch und die Gäste in Spanisch. Um zwölf gab es wieder Feuerwerk und danach nochmal Kuchen. Wie man merkt essen die Uruguayos immer sehr spät. :)

Am ersten Freitag im neuen Jahr sollte unsere Gruppe einen Missionsgottesdienst in Árons Gemeinde leiten. Wir hatten wirklich viele Ideen und ein gutes Programm ausgearbeitet, mussten im letzten Moment, jedoch wieder die Hälfte weglassen, weil uns die Zeit wieder davon lief. Komisch, dass nicht mal in Uruguay die Zeit an Bäumen wächst, wo die Südamerikaner doch so gelassen sind. Dennoch freuten sich die Leute, die an dem Abend im Gottesdienst waren, dass wir uns so eine Mühe gemacht hatten.

Am Morgen darauf fuhren wir ins Landesinnere an einen Ort namens Minas. Walter Vega - einer der Pastoren, der mit uns Leiterschaftstraining macht - und seine Gemeinde hatten in dieser Woche Gemeindefreizeit bei einem Campingplatz außerhalb von Minas. Als wir mittags dort ankamen staunten wir nicht schlecht. Keiner von uns hatte erwartet, nachdem wir bis jetzt nur das etwas dreckige Montevideo gesehen hatten, das Uruguay doch so unglaublich schön sein kann. Der Campingplatz lag an einem Fluss, der direkt am Fuß von einem Berg entlang zog. Ein wirklich märchenhafter Wald umschlingt den Berg . Wir Jungs schlugen unsere Zelte direkt am Wasser auf, während die Mädels in einem Haus schliefen. Nach dem Mittag hüpften wir erst mal in den Fluss und entdeckten, dass hundert Meter flussaufwärts ein Fünfmeter hoher Felsen aus dem Wasser ragte. Es war eigentlich schon selbstverständlich, dass wir den zu erklimmen versuchten mussten. Das war sogar gar nicht mal so schwierig. In den nächsten zwei Tagen, war das der Ort, wo sich unsere Truppe am meisten aufhielt. Gegen fünf bestiegen wir mit allen den Berg. Da es keine Brücke über den Fluss gab mussten wir erst mal durch einen Fluss warten, dann durch eine Graslandschaft mit kleinen Sträuchern, bis wir dann endlich auf einen Waldweg kamen. Als dann der Aufstieg begann, kamen wir aus dem staunen gar nicht mehr raus. Es war dort einfach zu schön. Überall riesige, ausgehüllte Bäume, glatte Felsen mit Höhlen drin usw. Das einzige, was das noch toppen konnte, war die Aussicht, die man oben hatte. Nachdem wir nach dem Abstieg noch eine Partie Deutschland gegen Uruguay spielten, welches die Deutschen natürlich gewonnen haben ;), fielen wir am Abend, hundemüde ins Bett. Wir genossen das freie Wochenende in vollen Zügen und fuhren Montag in aller Ruhe wieder "heim".

Letzten Dienstag wurden wir ziemlich bewahrt, als eine Hälfte des Zitronenfelds, das hinter unserem Haus ist, abbrannte. Wir hatten wieder ein „wenig“ Müll verbrannt und eigentlich hatten wir uns versichert, dass das Feuer aus war, aber da es schon über eine Woche nicht geregnet hatte und sehr heiß war, hatte wahrscheinlich ein kleine Funke gelangt um das halbe Feld in Brand zu setzen. Wir hätten es nicht mal gemerkt, wenn nicht ein Nachbar die Feuerwehr alarmiert hätte. Wir realisierten es erst als diese nämlich auf unseren Hof Gefahren kam. Als wir das Feuer sahen und erst mal ratlos und verzweifelt drein blickten, sagte der Feuerwehrmann nur: Tranquilo! (Ruhig) Er war sogar so ruhig, dass er Artur, nachdem das Feuer gelöscht war, eine Packung Streichhölzer schenkte. Haha :D. Áron musste den Vorfall bei der Polizei melden. Wenn er schon Vorstrafen gehabt hätte, hätte er für zwei Jahre ins Gefängnis gemusst, weil es ein Gesetz gibt, dass das Machen von Feuer in der Zeit von Dezember bis April verbietet. Zudem kam noch dass unsere Küche mal wieder überschwemmt war und ein Tag später der Strom ausfiel. Das waren echte Katastrophentage aber wir sind Gott sehr dankbar, dass uns vor schlimmeren bewahrt hat.

In der vergangenen Woche haben wir das Fundament für den Container vorbereitet, der gestern endlich im Hafen eingetroffen ist. Im Moment ist Siegfried damit beschäftigt, den Container so günstig wie möglich herzubekommen und eventuell einen Kran kostenlos zu bekommen. Er hat vielleicht ein Paar Kontakte, die die Sache vergünstigen könnten. Dafür kann man auf jeden Fall beten, dass die Kosten so günstig wie möglich ausfallen, da wir die vorhandenen Gelder noch für diverse Bauvorhaben benötigen, die in der Zukunft geplant sind. Außerdem werden noch Papiere für den Bully benötigt, der in dem Container ist. Die Bürokratie in Uruguay ist sehr langsam, deshalb kann man auch dafür beten, dass die Papiere so schnell wie möglich fertig gestellt werden, damit wir den Bully schon bald benutzen können. Das wäre eine wirklich große Hilfe, da Siegfrieds Auto langsam zu klein wird.

Ansonsten freuen wir uns den Container bald auszuladen und endlich die ganzen Geräte zu benutzen und zu verwenden auf die wir schon so sehnlichst warten. Vielen Dank für die Unterstützung aus Deutschland und für alle Gebete. Sie wirken hier deutlich, schon wenn man allein das ganze Containerprojekt betrachtet und die ganzen Spenden!

Jojo und Sven :)

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Hallo Sven es ist echt toll wieder mal zu lesen was Ihr so erlebt. Das sind echt viele Eindrücke und Erlebnisse die ihr habt und viele Abenteuer. Super wenn es Euch gut geht. Macht wirklich Spass alles zu lesen .
Bis zur nächsten Lesestunde ;-)
Viele Grüße aus Pfungstadt von michaela scholz

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