Mittwoch, 27. Februar 2013
Dies Das ;) (KW 4 - 8)
Eine sehr gesegnete und schöne Zeit geht heute vorbei. Die Jüngerschaftsschule ist am 24.02.13 abgereist, um nach einer zwei-Tages-Reise mit dem Bus in Brasilien ihren Heimflug anzutreten. Das Team hier zu haben war eine echte Bereicherung fürs praktische und geistliche. Wir haben die Ernte von den Obstbäumen beendet, wobei wir jetzt Unmengen von Marmelade produziert haben. Im Nachhinein kann man Gottes Führung klar erkennen. Z.B hatten wir Anika hier, eine JSSlerin, deren Eltern in Deutschland einen kleinen Hof haben, an dem sie auch Marmelade herstellen. Sie hatte damit Erfahrung und war uns eine sehr große Hilfe, um nur eine Sache zu nennen. Ums mal zusammen zu fassen: In der Zeit, in der die JSS hier war, haben wir alles Obst der Farm verkauft und/oder verarbeitet, unseren Garten auf Vordermann gebracht und sogar ein Bewässerungssystem konstruiert, überall im Salon eine Zwischendecke gebaut und zu guter Letzt sämtliche Spenden aus dem Container aus Deutschland sortiert, Steine gepresst und noch viele viele andere Sachen gemacht. Jetzt sind wir wieder nur zu viert mit Sven, Jojo, Jordyn und Jacob und sind ein wenig traurig Abschied nehmen zu müssen, aber wir freuen uns auch sehr auf die Zeit und die Aufgaben die noch anstehen.

Wir haben jetzt schon über einen Monat nichts mehr geschrieben, deshalb beschränken wir uns mal auf die wesentlichen oder erwähnenswerten Dinge.

Eine der wichtigsten Sachen die im letzten Monat geschehen ist, ist natürlich der Container. Wir hatten ihn schon sehnsüchtig erwartet, auch weil zwei riesige Pakete für uns darin waren, und waren übelst gespannt, als er endlich am Mittwoch den 30. Januar ankam. Der Transport bis hierher lief gut und auch das Umladen auf den Containerplatz. Alles war im Wasser und das will schon was heißen für Uruguay. Wir brauchten insgesamt drei Tage um das ganze Ding auszuräumen und immer staunten wir wie viel und was für Spenden die Leute uns da gegeben haben. Funktionstüchtige Werkzeuge - endlich - Massenhaft Kleider, Schuhe und Bettzeug, robuste, dreifachverglaste Fenster und und und... Wir brauchten eine Weile um das alles zu sortieren, aber so langsam nimmt alles ein wenig Ordnung an. Der Traktor, den Jojos Papa gespendet hatte, wird schon kräftig benutzt und den Transporter, können wir seit heute Dienstag (26.02.13) legal benutzen. Wir sind sehr dankbar für diese Spenden, die die Spender vielleicht nicht immer viel gekostet haben, aber uns sehr helfen werden, wenn wir beispielsweise Kleider in Gemeinden verteilen, oder endlich mit gescheitem Werkzeug arbeiten.

Als Belohnung für die Arbeit am Container, weil wir meistens "Überstunden"gemacht hatten, machte Siegfried mit uns Freiwillig einen Ausflug nach Maldonado, welches das Urlaubsgebiet in Uruguay ist. Es ist fast so als ob sich einfach ein ewiger Strand entlang der Ostküste zieht. Der Strand hört ab Piriapolis nicht mehr auf. Wir besuchten einige Küstenstädte und eine Missionarsfamilie in Punta del Este. Weil wir den ganzen Tag nichts gegessen hatten, kauften Jojo und Sven sich jeweils ein ganzes Hühnchen. Jojo wusste, dass er schaffen würde es aufzuessen, Sven jedoch dachte nur, dass er es schaffen würde. Er schaffte es nicht...haha

Am Wochenende nach unserem Ausflug, waren wir auf ein Jugend- und Teencamp von der Gemeinde, in die Áron mit seiner Familie geht, eingeladen. Dazu fuhren wir Samstagmorgen auf einen Campingplatz des Nazarenergemeindenverbunds. Der Name des Camps war Factor-X und hat nicht im geringsten etwas mit der gleichnamigen Castingshow zu tun, sondern es ging allgemein darum, wie wir Gottes Aufgabe für uns in unserem Leben entdecken und umsetzten und was bei uns der Factor-X im Leben ist. Für uns erschien das Camp, das von Samstag bis Montag ging, anfangs eher wie ein Seminar, weil eine Andacht nach der anderen folgte. Jeweils vier auf einen Tag verteilt. Zum Glück kam Eilin - Siegfrieds Tochter, die für einige Monate hier zu Besuch ist - mit uns und übersetzte die Themen für uns auf Englisch. Für die Deutschen unter uns hieß das dann doppelt denken, weil man sich spanische Wörter versuchte zu merken und dann durch die englische Übersetzung zu erahnen was das eine oder andere Wort denn auf Deutsch heißen könnte. Dennoch waren die Themen sehr ansprechend für jeden Teilnehmer und was sehr gut war, war, dass immer die Möglichkeit gegeben wurde, nach einer Predigt das Gepredigte für sich selbst festzumachen, indem man nach vorne ging und entweder für sich selbst beten konnte oder für sich beten lassen konnte. Währenddessen spielte die Band Musik, wodurch man nach seinem Gebet einfach direkt in den Lobpreis einsteigen konnte und Gottes Gegenward klar spürte. Es war eine wirklich gesegnete Zeit durch die alle ein wenig verändert heraus gingen. Ein anderes lustiges Erlebnis hatten wir am Sonntagabend. Als alle Themen und das Abendessen vorüber waren, trat eine Cumbia-Band auf. Cumbia ist eine uruguayische Art von Salsa. Weil wir nicht nur steif nebendran stehen wollten, fragte ein Junge, ob er uns nicht ein paar Schritte beibringen könnte. Er zeigte uns einen und der war schon schwer genug. Irgendwie schafften wir es nicht so richtig die Hüften zu betonen, aber zur Feier des Abends wurden dann schön alle deutschen Jungs nach vorne geholt und durften vor allen Cumbia tanzen. Das hat echt gebockt. Ein paar Tage später erfuhren wir jedoch, dass jemand aus der Gemeinde ihm erzählt hatte, dass die steife Art, mit der wir Deutschen getanzt hätten, ihn an sich erinnert hatte. Naja, die Freude, die wir in diesem Moment verspürten kann uns keiner jetzt sowieso keiner mehr nehmen und dafür haben wir die Stimmung an dem Abend gemacht und alle Leute damit unterhalten xD und sind immer beklopptere Moves beim Tanzen eingefallen. Die zwei Nächte mit vierzehn Jungs in einem für diese Anzahl zu kleinen Raum waren auch ziemlich witzig, als die uruguayischen Jungs z.B. versuchten uns auf Englisch Witze zu erzählen, wobei ihnen zusätzlich zu ihrem komischen Akzent noch die meisten Wörter fehlten. Montagabend kamen wir hundemüde wir auf der Farm an.

Den darauffolgenden Samstag nahm Siegfried Jordyn und Sven mit zu einer Gemeinde, die ihn zum Predigen eingeladen hatte. Schon gleich beim hereingehen fielen die ganzen Instrumente auf, die in dem für ca. 50 Leute platzbietenden Raum, sehr nah zusammengerückt erschienen. Was sehr überraschte war der Lobpreis, in dem das Musikteam allgemeine Lieder im Sambastil spielte und die ganze Gemeinde Klatschte und sang mit. Ganz rechts war sogar ein Kerl mit einer Trompete, der immer mal wieder zwischendurch etwas improvisierte. Die Töne passten zwar nicht immer, aber das nahm niemandem die Freude, bei solch einer fröhlichen und animierenden Musik Gott anzubeten. Zum Schluss des Gottesdienstes geschah noch etwas echt unerwartetes, mit dem Jordyn und Sven im ersten Moment nicht umzugehen wussten. Der Pastor rief nach der Siegfrieds Predigt nochmals die Gemeinde auf eine Spende zu geben. Wir verstanden zuerst nicht wofür und dachten es sei für Siegfried und das Projekt. Als der Pastor uns jedoch nach dem Gottesdienst zu sich rief und sagte das Geld sei für uns und unseren Dienst, waren wir erst einmal verwirrt und wussten nicht wie wir das jetzt annehmen sollten. Doch Siegfried meinte, das sei für uns, die Gemeinde will uns unterstützen und sie seien froh solche Arbeiter wie uns hier zu haben. Das war sehr ermutigend, weil wir mit so etwas nie gerechnet hätten.

Eine weitere Herausforderung, die wir angenommen haben, die Jordyn und Sven angenommen haben, ist in der Jugend von der Gemeinde von Siegfried mitzuarbeiten. Einer der Ältesten, der auch ein Freund von Siegfried ist, hatte gefragt, ob wir ihnen nicht helfen wollen die Jugend zu motivieren, weil sie sehr unmotiviert im Bibellesen ist und die Jungendarbeit allgemein sehr schleppend vorangeht. Sie denken, dass wir eine Ermutigung wären, wenn wir helfen. Sven zweifelte erst ein wenig, weil sein spanisch nicht so gut ist, dass er eine Andacht oder so machen könnte, jedoch sieht er es im Nachhinein als eine Vorbereitung für die Zukunft, denn gerade in Herausforderungen gibt Gott uns Kraft und grad, dann, wenn man denkt man kann es nicht, ist er in unsren Schwachheiten stark (2.Kor.12,9). Deshalb haben wir uns entschieden, die Jugend so gut wir können zu unterstützen. Dafür kann man auf jeden Fall beten, weil Sven eben bis jetzt noch kaum Jugend- oder Teenyarbeit gemacht hatte. Letzten Donnerstag hatten wir die erste Besprechung und Sven hat unfreiwillig, weil er etwas in Spanisch falsch verstanden hatte zugesagt ein Thema in Spanisch vorzubereiten. Kaum hat man zugesagt, kommt schon die erste Herausforderung, aber hey, grad an Herausforderungen wächst man am meisten.

Am Sonntag brachten Siegfried und Jojo die Jüngerschaftsschule dann zum Busbahnhof. Einige Tage zuvor hatten wir einen Art Abschlussabend oder Reflektionsabend mit dem ganzen Team. Es war sehr gesegnet und sehr gut. Rückblickend könne wir auf eine Erfolgreiche Zeit sehen die nicht immer leicht war aber in der die Farm, das Projekt viele Schritte voran gekommen ist und vor allem auch Das ganze Team und jeder einzelne gewachsen ist und seine Persönliche Herausforderungen hatte in der Zeit. Es war sehr gut so viele helfende Hände hier zu haben. Denn viele Hände ist der Arbeit Ende. Wie man so schön sagt oder so ähnlich ;).

Bis dahin euer Jojo und Sven :)

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