Mittwoch, 27. Februar 2013
Dies Das ;) (KW 4 - 8)
Eine sehr gesegnete und schöne Zeit geht heute vorbei. Die Jüngerschaftsschule ist am 24.02.13 abgereist, um nach einer zwei-Tages-Reise mit dem Bus in Brasilien ihren Heimflug anzutreten. Das Team hier zu haben war eine echte Bereicherung fürs praktische und geistliche. Wir haben die Ernte von den Obstbäumen beendet, wobei wir jetzt Unmengen von Marmelade produziert haben. Im Nachhinein kann man Gottes Führung klar erkennen. Z.B hatten wir Anika hier, eine JSSlerin, deren Eltern in Deutschland einen kleinen Hof haben, an dem sie auch Marmelade herstellen. Sie hatte damit Erfahrung und war uns eine sehr große Hilfe, um nur eine Sache zu nennen. Ums mal zusammen zu fassen: In der Zeit, in der die JSS hier war, haben wir alles Obst der Farm verkauft und/oder verarbeitet, unseren Garten auf Vordermann gebracht und sogar ein Bewässerungssystem konstruiert, überall im Salon eine Zwischendecke gebaut und zu guter Letzt sämtliche Spenden aus dem Container aus Deutschland sortiert, Steine gepresst und noch viele viele andere Sachen gemacht. Jetzt sind wir wieder nur zu viert mit Sven, Jojo, Jordyn und Jacob und sind ein wenig traurig Abschied nehmen zu müssen, aber wir freuen uns auch sehr auf die Zeit und die Aufgaben die noch anstehen.

Wir haben jetzt schon über einen Monat nichts mehr geschrieben, deshalb beschränken wir uns mal auf die wesentlichen oder erwähnenswerten Dinge.

Eine der wichtigsten Sachen die im letzten Monat geschehen ist, ist natürlich der Container. Wir hatten ihn schon sehnsüchtig erwartet, auch weil zwei riesige Pakete für uns darin waren, und waren übelst gespannt, als er endlich am Mittwoch den 30. Januar ankam. Der Transport bis hierher lief gut und auch das Umladen auf den Containerplatz. Alles war im Wasser und das will schon was heißen für Uruguay. Wir brauchten insgesamt drei Tage um das ganze Ding auszuräumen und immer staunten wir wie viel und was für Spenden die Leute uns da gegeben haben. Funktionstüchtige Werkzeuge - endlich - Massenhaft Kleider, Schuhe und Bettzeug, robuste, dreifachverglaste Fenster und und und... Wir brauchten eine Weile um das alles zu sortieren, aber so langsam nimmt alles ein wenig Ordnung an. Der Traktor, den Jojos Papa gespendet hatte, wird schon kräftig benutzt und den Transporter, können wir seit heute Dienstag (26.02.13) legal benutzen. Wir sind sehr dankbar für diese Spenden, die die Spender vielleicht nicht immer viel gekostet haben, aber uns sehr helfen werden, wenn wir beispielsweise Kleider in Gemeinden verteilen, oder endlich mit gescheitem Werkzeug arbeiten.

Als Belohnung für die Arbeit am Container, weil wir meistens "Überstunden"gemacht hatten, machte Siegfried mit uns Freiwillig einen Ausflug nach Maldonado, welches das Urlaubsgebiet in Uruguay ist. Es ist fast so als ob sich einfach ein ewiger Strand entlang der Ostküste zieht. Der Strand hört ab Piriapolis nicht mehr auf. Wir besuchten einige Küstenstädte und eine Missionarsfamilie in Punta del Este. Weil wir den ganzen Tag nichts gegessen hatten, kauften Jojo und Sven sich jeweils ein ganzes Hühnchen. Jojo wusste, dass er schaffen würde es aufzuessen, Sven jedoch dachte nur, dass er es schaffen würde. Er schaffte es nicht...haha

Am Wochenende nach unserem Ausflug, waren wir auf ein Jugend- und Teencamp von der Gemeinde, in die Áron mit seiner Familie geht, eingeladen. Dazu fuhren wir Samstagmorgen auf einen Campingplatz des Nazarenergemeindenverbunds. Der Name des Camps war Factor-X und hat nicht im geringsten etwas mit der gleichnamigen Castingshow zu tun, sondern es ging allgemein darum, wie wir Gottes Aufgabe für uns in unserem Leben entdecken und umsetzten und was bei uns der Factor-X im Leben ist. Für uns erschien das Camp, das von Samstag bis Montag ging, anfangs eher wie ein Seminar, weil eine Andacht nach der anderen folgte. Jeweils vier auf einen Tag verteilt. Zum Glück kam Eilin - Siegfrieds Tochter, die für einige Monate hier zu Besuch ist - mit uns und übersetzte die Themen für uns auf Englisch. Für die Deutschen unter uns hieß das dann doppelt denken, weil man sich spanische Wörter versuchte zu merken und dann durch die englische Übersetzung zu erahnen was das eine oder andere Wort denn auf Deutsch heißen könnte. Dennoch waren die Themen sehr ansprechend für jeden Teilnehmer und was sehr gut war, war, dass immer die Möglichkeit gegeben wurde, nach einer Predigt das Gepredigte für sich selbst festzumachen, indem man nach vorne ging und entweder für sich selbst beten konnte oder für sich beten lassen konnte. Währenddessen spielte die Band Musik, wodurch man nach seinem Gebet einfach direkt in den Lobpreis einsteigen konnte und Gottes Gegenward klar spürte. Es war eine wirklich gesegnete Zeit durch die alle ein wenig verändert heraus gingen. Ein anderes lustiges Erlebnis hatten wir am Sonntagabend. Als alle Themen und das Abendessen vorüber waren, trat eine Cumbia-Band auf. Cumbia ist eine uruguayische Art von Salsa. Weil wir nicht nur steif nebendran stehen wollten, fragte ein Junge, ob er uns nicht ein paar Schritte beibringen könnte. Er zeigte uns einen und der war schon schwer genug. Irgendwie schafften wir es nicht so richtig die Hüften zu betonen, aber zur Feier des Abends wurden dann schön alle deutschen Jungs nach vorne geholt und durften vor allen Cumbia tanzen. Das hat echt gebockt. Ein paar Tage später erfuhren wir jedoch, dass jemand aus der Gemeinde ihm erzählt hatte, dass die steife Art, mit der wir Deutschen getanzt hätten, ihn an sich erinnert hatte. Naja, die Freude, die wir in diesem Moment verspürten kann uns keiner jetzt sowieso keiner mehr nehmen und dafür haben wir die Stimmung an dem Abend gemacht und alle Leute damit unterhalten xD und sind immer beklopptere Moves beim Tanzen eingefallen. Die zwei Nächte mit vierzehn Jungs in einem für diese Anzahl zu kleinen Raum waren auch ziemlich witzig, als die uruguayischen Jungs z.B. versuchten uns auf Englisch Witze zu erzählen, wobei ihnen zusätzlich zu ihrem komischen Akzent noch die meisten Wörter fehlten. Montagabend kamen wir hundemüde wir auf der Farm an.

Den darauffolgenden Samstag nahm Siegfried Jordyn und Sven mit zu einer Gemeinde, die ihn zum Predigen eingeladen hatte. Schon gleich beim hereingehen fielen die ganzen Instrumente auf, die in dem für ca. 50 Leute platzbietenden Raum, sehr nah zusammengerückt erschienen. Was sehr überraschte war der Lobpreis, in dem das Musikteam allgemeine Lieder im Sambastil spielte und die ganze Gemeinde Klatschte und sang mit. Ganz rechts war sogar ein Kerl mit einer Trompete, der immer mal wieder zwischendurch etwas improvisierte. Die Töne passten zwar nicht immer, aber das nahm niemandem die Freude, bei solch einer fröhlichen und animierenden Musik Gott anzubeten. Zum Schluss des Gottesdienstes geschah noch etwas echt unerwartetes, mit dem Jordyn und Sven im ersten Moment nicht umzugehen wussten. Der Pastor rief nach der Siegfrieds Predigt nochmals die Gemeinde auf eine Spende zu geben. Wir verstanden zuerst nicht wofür und dachten es sei für Siegfried und das Projekt. Als der Pastor uns jedoch nach dem Gottesdienst zu sich rief und sagte das Geld sei für uns und unseren Dienst, waren wir erst einmal verwirrt und wussten nicht wie wir das jetzt annehmen sollten. Doch Siegfried meinte, das sei für uns, die Gemeinde will uns unterstützen und sie seien froh solche Arbeiter wie uns hier zu haben. Das war sehr ermutigend, weil wir mit so etwas nie gerechnet hätten.

Eine weitere Herausforderung, die wir angenommen haben, die Jordyn und Sven angenommen haben, ist in der Jugend von der Gemeinde von Siegfried mitzuarbeiten. Einer der Ältesten, der auch ein Freund von Siegfried ist, hatte gefragt, ob wir ihnen nicht helfen wollen die Jugend zu motivieren, weil sie sehr unmotiviert im Bibellesen ist und die Jungendarbeit allgemein sehr schleppend vorangeht. Sie denken, dass wir eine Ermutigung wären, wenn wir helfen. Sven zweifelte erst ein wenig, weil sein spanisch nicht so gut ist, dass er eine Andacht oder so machen könnte, jedoch sieht er es im Nachhinein als eine Vorbereitung für die Zukunft, denn gerade in Herausforderungen gibt Gott uns Kraft und grad, dann, wenn man denkt man kann es nicht, ist er in unsren Schwachheiten stark (2.Kor.12,9). Deshalb haben wir uns entschieden, die Jugend so gut wir können zu unterstützen. Dafür kann man auf jeden Fall beten, weil Sven eben bis jetzt noch kaum Jugend- oder Teenyarbeit gemacht hatte. Letzten Donnerstag hatten wir die erste Besprechung und Sven hat unfreiwillig, weil er etwas in Spanisch falsch verstanden hatte zugesagt ein Thema in Spanisch vorzubereiten. Kaum hat man zugesagt, kommt schon die erste Herausforderung, aber hey, grad an Herausforderungen wächst man am meisten.

Am Sonntag brachten Siegfried und Jojo die Jüngerschaftsschule dann zum Busbahnhof. Einige Tage zuvor hatten wir einen Art Abschlussabend oder Reflektionsabend mit dem ganzen Team. Es war sehr gesegnet und sehr gut. Rückblickend könne wir auf eine Erfolgreiche Zeit sehen die nicht immer leicht war aber in der die Farm, das Projekt viele Schritte voran gekommen ist und vor allem auch Das ganze Team und jeder einzelne gewachsen ist und seine Persönliche Herausforderungen hatte in der Zeit. Es war sehr gut so viele helfende Hände hier zu haben. Denn viele Hände ist der Arbeit Ende. Wie man so schön sagt oder so ähnlich ;).

Bis dahin euer Jojo und Sven :)

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Samstag, 19. Januar 2013
Weihnachten Silvester & Co. :)
Da wir schon länger nichts mehr geschrieben haben, werden wir uns in diesem Bericht mal auf die interessantesten Erlebnisse beschränken, die sich rund um den Jahreswechsel begeben haben. Übrigens war auch in Uruguay nicht die leiseste Spur von einem Weltuntergang zu spüren, obwohl wir die Mayas gar nicht so weit von uns entfernt gelebt haben. Die letzten großen Ereignisse die in 2012 erlebten, waren Weihnachten und Silvester.

Weihnachten mal in einem anderen Umfeld zu erleben ist gewöhnungsbedürftig. Zum einen fehlte uns der Schnee und das ganze Drumherum. Zum Glück blieben wir von dem wohlbekannten "Weihnachtsstress" verschont. Den Morgen verbrachten wir mit arbeiten. Gegen Mittag wurde es dann 35 Grad was die Weihnachtsstimmung nicht grad unterstützte; es kühlte den ganzen Tag auch nicht mehr, auch nachts nicht. Aber dafür konnten wir restlichen Tag genießen. Der 24 (Heiligabend) ist in Uruguay ein Familientag. In Gottesdienst geht niemand, da nicht alle Menschen in Uruguay ein Auto besitzen fahren fast alle Bus und diese fahren an Weihnachten nicht. Somit haben wir bei uns auf der Farm Weihnachten gefeiert zusammen mit Siegfried und Yvonne, Áron und seiner Familie, seinen Eltern und einer Schwester und unsere ganze Truppe (Jojo, Sven, Jordyn ,Jacob und Jüngerschaftsschüler). Als endlich alle Vorbereitungen getan waren, der Tisch gedeckt und das Essen fertig war konnten wir pünktlich um acht uruguayische Zeitrechnung, also zehn Uhr abends, anfangen. Árons Stiefvater bereitete das Asado und es war einfach nur schmackhaft. Nur Brot und Fleisch; mehr brauchten zumindest die Jungs nicht. Eigentlich hatten wir noch ein Programm vorbereitet, indem jeder von uns eine Person, die mit der Weihnachtsgeschichte zu tun hat, vorstellt. Weil wir aber so pünktlich anfingen, begaben sich alle um Punkt zwölf nach draußen um das Feuerwerk zu begutachten, welches es immer an Weihnachten und Silvester um zwölf gibt. Anschließend gingen wir nochmals rein um Kuchen zn essen und unsere Geschenke auszupacken. Wir hatten untereinander gewichtelt und der ein oder andere konnte sich über ein mehr oder weniger nützliches Geschenk freuen. Von Bleistiften über Handcreme bis hin zu einem selbstgebauten Vogelhäuschen war alles dabei. Am 25. hatten wir frei und am 26. gings wieder ans malochen. Während wir am 26. dann arbeiteten schwärmte Sven davon wie gerne er jetzt mit seiner Verwandtschaft in angenehmer kälte gefeiert hätte anstatt in der erdrückenden Hitze im Garten zu ackern. Trotzdem war dieses Weihachten ein Erlebnis wert.

An Silvester war es wieder so heiß. Die Hitze war für so einen Feiertag dermaßen unerträglich, dass wir mit den Jungs beschlossen eine große Regenwassertonne zu nehmen, sie voll mit kaltem Brunnenwasser zu füllen und uns nach getaner Arbeit zu viert dort rein zwängten. Diese Erfrischung war es uns wert. In der Nacht auf den 31. waren Bekannte von Siegfried aus Argentinien angekommen, die er aus seiner Zeit bei OM kannte. Ein Ehepaar mit vier Kindern von 16 bis ca. 28 plus eine Schwiegertochter und deren zwei Geschwister. Sie waren gerade auf der Durchreise um im Osten von Uruguay Urlaub zu machen und haben spontan beschlossen Silvester mit uns zu feiern. Außerdem holte Jojo morgens noch Luana in Montevideo ab - eine Mitarbeiterin in der Kresche von TAN in Imbituva (Brasilien) -, die ihren Urlaub dafür hingab, um sich die Arbeit hier in Uruguay anzusehen und die Jüngerschaftsschüler zu besuchen. In ihrer Zeit in Brasilien hatte die Jüngerschaftsschule unter anderem auch in der Kresche mitgearbeitet. So waren wir also noch eine buntere Truppe als sonst. Nach dem Essen spielten wir mit den Jungs eine Runde Fußball. Weil es aufgrund ein wenig Regens sehr schwül war, konnten wir es kaum erwarten nach dem Kicken nochmal in die Tonne zu springen. Am Abend gab es multikulturelle Pizzen von jeder an diesem Abend vorhandenen Nationalität. Es gab sogar Pizza mit Pfirsichen. Vor dem Essen wurde dann nochmal in allen sieben Sprachen, die vertreten waren, gebetet. Beim Essen hatten wir eine gute Gemeinschaft und im Anschluss sangen wir noch ein Paar Lieder. Wir in Englisch und Deutsch und die Gäste in Spanisch. Um zwölf gab es wieder Feuerwerk und danach nochmal Kuchen. Wie man merkt essen die Uruguayos immer sehr spät. :)

Am ersten Freitag im neuen Jahr sollte unsere Gruppe einen Missionsgottesdienst in Árons Gemeinde leiten. Wir hatten wirklich viele Ideen und ein gutes Programm ausgearbeitet, mussten im letzten Moment, jedoch wieder die Hälfte weglassen, weil uns die Zeit wieder davon lief. Komisch, dass nicht mal in Uruguay die Zeit an Bäumen wächst, wo die Südamerikaner doch so gelassen sind. Dennoch freuten sich die Leute, die an dem Abend im Gottesdienst waren, dass wir uns so eine Mühe gemacht hatten.

Am Morgen darauf fuhren wir ins Landesinnere an einen Ort namens Minas. Walter Vega - einer der Pastoren, der mit uns Leiterschaftstraining macht - und seine Gemeinde hatten in dieser Woche Gemeindefreizeit bei einem Campingplatz außerhalb von Minas. Als wir mittags dort ankamen staunten wir nicht schlecht. Keiner von uns hatte erwartet, nachdem wir bis jetzt nur das etwas dreckige Montevideo gesehen hatten, das Uruguay doch so unglaublich schön sein kann. Der Campingplatz lag an einem Fluss, der direkt am Fuß von einem Berg entlang zog. Ein wirklich märchenhafter Wald umschlingt den Berg . Wir Jungs schlugen unsere Zelte direkt am Wasser auf, während die Mädels in einem Haus schliefen. Nach dem Mittag hüpften wir erst mal in den Fluss und entdeckten, dass hundert Meter flussaufwärts ein Fünfmeter hoher Felsen aus dem Wasser ragte. Es war eigentlich schon selbstverständlich, dass wir den zu erklimmen versuchten mussten. Das war sogar gar nicht mal so schwierig. In den nächsten zwei Tagen, war das der Ort, wo sich unsere Truppe am meisten aufhielt. Gegen fünf bestiegen wir mit allen den Berg. Da es keine Brücke über den Fluss gab mussten wir erst mal durch einen Fluss warten, dann durch eine Graslandschaft mit kleinen Sträuchern, bis wir dann endlich auf einen Waldweg kamen. Als dann der Aufstieg begann, kamen wir aus dem staunen gar nicht mehr raus. Es war dort einfach zu schön. Überall riesige, ausgehüllte Bäume, glatte Felsen mit Höhlen drin usw. Das einzige, was das noch toppen konnte, war die Aussicht, die man oben hatte. Nachdem wir nach dem Abstieg noch eine Partie Deutschland gegen Uruguay spielten, welches die Deutschen natürlich gewonnen haben ;), fielen wir am Abend, hundemüde ins Bett. Wir genossen das freie Wochenende in vollen Zügen und fuhren Montag in aller Ruhe wieder "heim".

Letzten Dienstag wurden wir ziemlich bewahrt, als eine Hälfte des Zitronenfelds, das hinter unserem Haus ist, abbrannte. Wir hatten wieder ein „wenig“ Müll verbrannt und eigentlich hatten wir uns versichert, dass das Feuer aus war, aber da es schon über eine Woche nicht geregnet hatte und sehr heiß war, hatte wahrscheinlich ein kleine Funke gelangt um das halbe Feld in Brand zu setzen. Wir hätten es nicht mal gemerkt, wenn nicht ein Nachbar die Feuerwehr alarmiert hätte. Wir realisierten es erst als diese nämlich auf unseren Hof Gefahren kam. Als wir das Feuer sahen und erst mal ratlos und verzweifelt drein blickten, sagte der Feuerwehrmann nur: Tranquilo! (Ruhig) Er war sogar so ruhig, dass er Artur, nachdem das Feuer gelöscht war, eine Packung Streichhölzer schenkte. Haha :D. Áron musste den Vorfall bei der Polizei melden. Wenn er schon Vorstrafen gehabt hätte, hätte er für zwei Jahre ins Gefängnis gemusst, weil es ein Gesetz gibt, dass das Machen von Feuer in der Zeit von Dezember bis April verbietet. Zudem kam noch dass unsere Küche mal wieder überschwemmt war und ein Tag später der Strom ausfiel. Das waren echte Katastrophentage aber wir sind Gott sehr dankbar, dass uns vor schlimmeren bewahrt hat.

In der vergangenen Woche haben wir das Fundament für den Container vorbereitet, der gestern endlich im Hafen eingetroffen ist. Im Moment ist Siegfried damit beschäftigt, den Container so günstig wie möglich herzubekommen und eventuell einen Kran kostenlos zu bekommen. Er hat vielleicht ein Paar Kontakte, die die Sache vergünstigen könnten. Dafür kann man auf jeden Fall beten, dass die Kosten so günstig wie möglich ausfallen, da wir die vorhandenen Gelder noch für diverse Bauvorhaben benötigen, die in der Zukunft geplant sind. Außerdem werden noch Papiere für den Bully benötigt, der in dem Container ist. Die Bürokratie in Uruguay ist sehr langsam, deshalb kann man auch dafür beten, dass die Papiere so schnell wie möglich fertig gestellt werden, damit wir den Bully schon bald benutzen können. Das wäre eine wirklich große Hilfe, da Siegfrieds Auto langsam zu klein wird.

Ansonsten freuen wir uns den Container bald auszuladen und endlich die ganzen Geräte zu benutzen und zu verwenden auf die wir schon so sehnlichst warten. Vielen Dank für die Unterstützung aus Deutschland und für alle Gebete. Sie wirken hier deutlich, schon wenn man allein das ganze Containerprojekt betrachtet und die ganzen Spenden!

Jojo und Sven :)

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Samstag, 29. Dezember 2012
Zwischenbericht KW 47 - 51
Nachdem wir uns einen guten Monat nicht mehr gemeldet haben, haben wir uns jetzt doch mal wieder überwunden einen Bericht zu schrieben. Im letzten Monat sind einige interessante Dinge passiert. Wir befinden uns jetzt in am Anfang der Erntezeit, was bedeutet, dass es viel Früchte zu pflücken bzw. zu "essen" gibt ;) Wir werden jetzt mal die wichtigsten Ereignisse des Monats zusammenfassen.

Seit Ende November hat bei uns die Erntezeit begonnen. Zu allererst waren die Zitronen reif, dann die Pfirsiche und zuletzt auch die Pflaumen. Das bedeutet für uns, dass es zwei bis drei Mal die Woche ans Früchtepflücken, in-Kisten-verpacken und zum-Abnehmer-bringen geht. Weil das Auto bis zur letzten Novemberwoche kaputt war, mussten wir uns jedes Mal ein Auto von Bekannten, die einen Ort weiter wohnen, ausleihen mussten. Deswegen mussten wir erst mal mit dem Bus dorthin fahren, das Auto holen, zur Farm zurück einladen, wegbringen, leere Kisten wieder bei der Farm abladen und das Auto wieder wegfahren. Es ist nur allzu verständlich wie sehr wir es schätzen, dass Siegfrieds Auto wie intakt ist und der jetzige Aufwand um ein Vielfaches verkleinert wurde.

Aber ein paar schöne Momente durften wir an zwei verschiedenen Wochenenden erleben. Bisher kannten wir von Deutschland, dass man vor Weihnachten Schuhkartons vorbereitete, um sie dann nach Afrika, Asien usw. zu verschicken. Allgemein bekannt als "Weihnachten im Schuhkarton". Dieses Jahr konnten wir das mal von der anderen Seite betrachten. Am ersten Tag, an dem ein Teil der Pakete verteilt wurde, waren wir in einer Art Frauenhaus, in dem Frauen mit ihren Kindern leben, die aus häuslicher Gewalt kommen. Es war wirklich rührend, wie sehr sich die Kinder über Kleinigkeiten wie kleine Kuscheltiere oder Plastikschmuck für Mädels und allerhand andere Dinge freuten. Dumas, ein Pastor aus Montevideo, zählte mit den Kindern von drei auf eins runter, damit alle die Pakete gleichzeitig aufmachten. Im ganzen Raum, waren nur noch freudige Seufzer zuhören. Ein wahrhaft unvergesslicher Augenblick. Den Samstag darauf, waren wir in der Gemeine bei San José, in der wir in unserem ersten Monat hier schon mal waren. Dort wiederholte sich das Ganze noch einmal und schlugen wieder an die 40 Kinderherzen höher. Dieser Weihnachtskartons sind wirklich wunderbarer Dienst ich hoffe, dass jeder mal die Möglichkeit bekommt sie nicht nur zu verpacken, sondern auch mit anzusehen wie die Kinder sie auspacken.

In der letzten Woche im November bereiteten wir die Zimmer für die Jüngerschaftsschüler, die ab Dezember drei Monate mit uns hier auf der Farm sind, vor. Nebenbei ernteten wir fleißig und kochten Pfirsichmarmelade und -saft. Seit dem 03.12. sind ist die Jüngerschaftsschule nun endlich hier. Es ist eine bunte Truppe bestehend aus fünf Jungs und vier Mädels. Für uns, die wir teilweise sehr abgeschnitten sind und wenige Kontakte zu den Einheimischen haben, ist es eine Bereicherung, dass sie jetzt hier sind. Vor allem ist es cool, dass wir bei allen ihren Veranstaltungen, wie Themenabenden, deutschen Gottesdiensten und Jüngerschaftsunterricht teilhaben dürfen, was uns sehr ermutigt.

Am Montag als sie ankamen gab es direkt schon eine mehr oder weniger lustige Sache. An diesem Tag begannen wir mit der Pflaumenernte. Sven freute sich schon endlich mal ein Paar von diesen prallen, dunkelroten und süßen Früchtchen zu essen. Siegfried meinte jedoch darauf, dass, weil es so heiß war, es nicht gut sei warme Pflaumen zu essen, weil man davon Bauchschmerzen und Durchfall bekäme. Sven und André, einer der Jüngerschaftsschüler, konnten trotzdem nicht widerstehen und aßen ein Paar. Tzja, wer nicht hören will muss fühlen. So bekamen die Jungens, wie vorausgesagt, Bauchweh und mussten wiederholte Male das Bad aufsuchen. Viel schöner jedoch war die ein paar Tage darauffolgende Pfirsichernte. Wir gingen auf ein Feld, das wir noch gar nicht geerntet hatten und siehe da, an den Bäumen hingen teilweise Pfirsiche, die so groß wie Äpfel waren und dazu noch schön rot und weich. Leider gab Siegfried die Regel an, dass wir nur Pfirsiche essen dürfen, die entweder schon angefressen oder überreif sind. Da kam schon mal Freude auf, wenn man so einen Musterpfirsich am Baum hängen sah und dann an ihm eine Stelle fand, an der sich entweder schon mal ein Papagei gelabt hatte, ein Würmchen drin hauste oder er einfach nur zu reif war. Und wie schmackhaft waren die bitteschön so frisch vom Baum!

Am Donnerstag dieser Woche kam auch Jakob, ein Russe, der mit 18 Jahren in die USA ausgewandert ist, hier an. Er ist Koch und ist zusammen mit Jordyn und Ira, eine Jüngerschaftsschülerin, für die Küche zuständig. Man kann seinen Job allein von seinem Aussehen ableiten. Glatze, ein kleines Bäuchlein und einen schönen gepflegten Schnauzer, wie ein Koch in einfach haben muss. Wir hatten in dieser Woche endlich mal wieder Plov und Jakob meinte, dass es in der nächsten Woche mal Pilimeni geben würde. Wie gut!!! Das Essen war bisher zwar nicht schlecht, aber es geht einfach nichts Gutes russisches Essen mit einer ordentlichen Ladung Zwiebel und Knoblauch, sodass man das Essen auch noch einen Tag danach schmecken kann ;)

Weil wir jetzt viel mehr Leute sind können wir einfach viel mir Dinge in Angriff nehmen und man sieht jetzt viel schneller, dass man was geschafft hat. Wir haben die Scheune ausgeräumt, die bis jetzt voll mit Schrott und Pferdemist war, haben Schläuche im Garten verlegt, haben endlich unsere Wasserpumpe repariert, wodurch es jetzt Möglich ist parallel zu duschen, ohne dass man einem anderen das Wasser klaut und viele andere kleine Dinge, die zusammen ziemlich viel sind. Es ist echt ein Segen dass wir jetzt mehr sind.

Letzten Sonntag durften wir uns als Gruppe in der Gemeinde von Arón vorstellen und ein deutsches Weihnachtslied singen. Das Problem war, dass einige die Gitarren nicht hörten und deshalb manche in der falschen Tonlage sangen und dies bis zu Ende des Lied durchzogen. Dennoch hat sich die Gemeinde über unseren Beitrag gefreut.

Wofür man beten kann ist zum einem, dass der Container - der voll mit gespendeten und nötigen Dingen sich auf dem Schiff befindet, dass er hier gut ankommt und dass alles mit dem Zoll gut geht. Zum anderen kann man für unsere Arbeit hier beten, dass es hier vorangeht und die nötigen Spenden hereinkommen, weil wir ja auch bald bauen wollen, damit hier noch mehr Menschen herkommen können und wir auch Freizeiten für Gemeinden anbieten können. Wir fühlen uns hier von Gott getragen und merken, dass es gerade dann, wenn wir in schwierigen Situationen sind er uns trägt und alles ideal führt. Es gibt immer Gründe zum Danken, weil hier einfach viel passiert. Vielen Dank für die Unterstützungen und die Gebete für uns. Wir schätzen das sehr! Wir hoffen ihr hattet eine gesegnete Weihnachtszeit und wünschen euch allen einen guten Start in das Jahr 2013!

Wir melden uns bald wieder!

Jojo und Sven

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